Geschrieben von Ken Ho
Seit Juli dieses Jahres habe ich oftmals übers Sporten, beziehungsweise das Schwimmen geschrieben. Das hängt damit zusammen dass die Vorteile des Sportens mir erst klar geworden ist nachdem ich mich dem Schwimmen einschließlich des Seilspringens leidenschaftlich widmete. Zunächst ging ich nur einmal pro Woche auf Samstag nach einem lokalen Schwimmbecken und musste jedes Mal mit Muskelschmerzen zurückkehren (oder genauer gesagt, mit Muskelkater der erst auf den folgenden Tag auftritt und einige Tage dauerte). Ich konnte nur maximal 25 Meter schwimmen, also einem halben Schwimmbecken Hongkongs entsprechend bevor ich abrupt aufhören musste um tief einzuatmen. Auch wenn ich früher private Schwimmstunde bekommen habe, habe ich sie nie zum Ende geführt. Denn die Schwimmstunden Hongkongs sind wohl für die Strengheit der Trainer bekannt. Dies steht meiner Neigung entgegen, neue Fähigkeiten zu erwerben wann ich ganz frei bin. Zwang funktioniert gar nicht bei mir.
Während der Übung im Schwimmbecken habe ich auf die vier in Wettkämpfe angewandten Schwimmstilen Aufmerksamkeit gerichtet. Zunächst konnte ich im Beginn Juli nur Brustschwimmen und ein bisschen Kraulschwimmen. Brustschwimmen war mir am leichtesten, weil ich klare Sicht vor mich hin bekam. Ich schwamm nur aus Erinnerung wie mein Trainer mich und andere junge Schwimmer gelehrt hatte und hatte Angst, jedes Moment zu ertrinken weil ich unter anderem die Handschlag und Beinschlag nur auswendig gelernt hatte. Die Philosophie dahinter war mir völlig unbewusst und es wirkte als wäre es nur der reinste Zufall dass ich nicht tief im Wasser sänke. Dieser Gedanke erwies sich später als unbegründeter Unsinn als ich ein besseres Wassergefühl bekam und den Schwimmmechanismus besser verstand. Aber die Angst fühlte sich damals sehr real an, und ich war jedes Mal den Tag zuvor bange dass ich die Schwimmtechniken nicht richtig ausführen würde.
In Juli ging ich einmal pro Woche schwimmen und in Augustus steigerte ich die Trainingshäufigkeit zu zwei Male pro Woche. Dazu begann ich, das Buch Das Angstbuch: Woher Ängste kommen und wie man sie bekämpfen kann geschrieben von Borwin Bandelow zu lesen. Die wichtigste Erkenntnis die ich vom Buch bekommen habe ist dass Handlungen die beste Lösung für Ängste (vor allem unreale Ängste) sind. Cognitive Plauderei sei minder effektiv, so der Autor. Dieser rote Faden hat mich daran gehalten, das Schwimmbecken regelmäßig zu besuchen. Ich war derartig motiviert dass ich zwar im Anfang im Mittag zum Schwimmen ging, ich das später im Morgen machte. Das Wasser war kühler und das Schwimmbecken war minder besetzt, was das Schwimmerlebnis noch verbesserte.
Ende August fügte ich das Seilspringen hinzu. Ich habe gelesen dass Seilspringen sterkeren Beinschlag geben könnte. Obwohl es ermüdend war, blieb ich daran, zwischen das Seilspringen und das Schwimmen zu wechseln. Ich sprang seil ein Mal pro Woche und schwamm zwei Male pro Woche.
Inzwischen habe ich mir selber das Rückenschwimmen beigebracht. Ich mochte es schon vorher um auf dem Wasseroberfläche dahinzufließen ohne mich anzustrengen. Das machte ich öfter als ich vom Kraulschwimmen und Brustschwimmen ermüdet wurde. Daher nam ich es als den Ausgangspunkt, das Rückenschwimmen zu lernen. Zusammen mit der richtigen Atmungstechnik in der ich mit dem Mund einatmete und mit dem Nase ausatmete, lag ich bequem auf meinem Rücken und so habe ich es geschafft.
Ein zweites Buch hat mich inspiriert und das heißt Total Immersion – Schwimmen nach Art der Fische geschrieben von Terry Laughlin. Drei Hauptpunkte fürs Kraulschwimmen sind im Buch besprochen, nämlich (a) eine balancierte Wasserlage, (b) voll ausgestreckte Hände und (c) Hüftbewegungen. Zudem kommen 70 prozent der Schwimmleistung aus der richtigen Technik und nur 30 prozent aus Fitness, so der Autor. Seine Philosophie hat mir geholfen, jedes Mal nicht auf die total geschwommene Länge oder Schnelligkeit, sondern auf meine Schwimmtechnik zu richten. Ich habe dabei enormen Spaß gehabt.
Einen Meilenstein habe ich erreicht als ich Dolfinkick und Schmetterlingsschwimmen lernte. Das brauchte zwei Monate seit Beginn September wann ich jeden Montag, Mittwoch und Freitag zum Schwimmbecken ging. Weil ich viel unter der Sonne geschwommen habe, bin ich allmählich dunkelbraun geworden. Ich habe richtig Spaß gemacht weil die Fortschritte mir sehr deutlich sind. Zunächst konnte ich nur ein Paar Dolfinkicks machen und ich spürte wie schnell ich außer Atem geriet. Mein Rumpfmuskel war nicht stark genug für das Ausführen des Schwimmstiles. Durch Wiederholung ist es mir letztendlich gelungen, Dolfinkicks und schließlich auch Schmetterlingsschwimmen auszuführen für die gesamte Schwimmbeckenlänge. Bis jetzt ist dieser Schwimmstil noch mein Lieblingsschwimmstil den ich jedes Mal im Schwimmbecken auszuführen träume.
Das lokale Schwimmbecken ist leider ende Oktober geschlossen und ich muss mich nach einem abgelegeneren begeben. Jedoch bin ich auch darauf gespannt um die anderen Schwimmbeckens Hongkongs zu besuchen und zu erleben was Neues es dort geben wird.