Geschrieben von Ken Ho
Irrationalität ist im Allgemeinen herabgesehen, zumindest als ein Begriff. In der Praxis kommt sie jedoch häufig unbemerkt zutage, und bisweilen ist ihr Vorkommen sogar lobenswert. Ein Beispiel dafür sind die oftmals entgegengesetzten Redewendungen die nur lokal bedeutungsvoll sind. Außer dem jeweiligen Zusammenhang verfallen sie auf Unlogik. Ins Besondere spricht man zum einen davon dass viele Köche den Brei verderben, aber zum anderen ist davon auch die Rede dass viele Hände bald ein Ende machen. Hinsichtlich der Logik machen die Beiden gemeinsam keinen Sinn.
Dennoch bildet Unlogik auch eine Stärke in der menschlichen Sprachen. Hierbei nehmen wir ein Gegenbeispiel wie die Mathe damit der Unterschied verschärft hervortritt. Von Vielen wird die Mathe als eine Sprache ohne Grenze gesehen, weil sie rein auf der Logik basiert ist und von jedem intuitiv begriffen werden kann. Unterstützt von Sonderzeichen, Operatoren und einigen anderen Definitionen (Axiomen) scheint die Mathe ein selbstständiges System zu sein. Solange alles logisch abläuft, ist alles machbar, so die Mathematiker.
Selbstständige Systeme lassen aber keine Ausnahme zu die ihre Regelmäßigkeit des Systems widerspricht und damit gefährdet, welches starr und unflexibel wirken kann. Wenn wir es uns vorstellen, dass die auf reine Logik basierten Systeme ein regelrechtes Pfad verbildlichen, während die Sprachen, die Irrationalität und Chaos hinnehmen, eine Kurve entsprechen, können wir sehen, dass die Unvorhersehbarkeit der Sprachen den Vorteil hat, dass es irgendwie auf einem unerwartete Lösung für ein Problem stoßen kann. Im Gegenteil ist jegliche Stufe der logischen Systeme derart im Voraus bekannt dass keine neue Möglichkeit außerhalb dem als richtig gekennzeichneten Pfad hervortreten kann. Flexibilität und Genauigkeit können schwer zugleich erreicht werden.
Sehe ich absolut genauso! Den letzte Satz würde ich aber erweitern wollen: Bezogen auf die Sprache, auf Worte, glaube ich, dass Flexibilität und Genauigkeit nicht für alle zugleich erreicht werden kann. Für den Einzelnen kann ein Wort sehr wohl punktgenau das aussagen, was es für ihn darstellt. Worte sind halt magisch 🙂
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Liebe Christine F. Behrens,
Vielen Dank für die Erweiterung! Genau hat sie das Geheimnis der Sprache auf einer scheinbar widersprüchlichen Weise ausgedrückt. Für den Einzelnen bedeuten Worte punktgenau was er/sie im Kopf hat. während ihre wahre Bedeutung nur von anderen erraten werden kann. Worte bilden eine Erlebniswelt die nur für diejenigen zugänglich ist die sich die Mühe machen, die unterschiedlichen Bedeutungen der Worte zu verstehen und die Richtige in einer bestimmten Situation anzuwenden.
– Ken Ho
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“Worte bilden eine Erlebniswelt …” Wahrlich eine wunderbare Umschreibung für das, was sie sind! Vielen Dank 🙂
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